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Überfahrt nach La Graciosa

 

Mit dem Hurrikan „Leslie“ hatten wir Glück. Alles war gut vorbereitet für einen der schwersten Stürme, den Madeira je erlebt hat. In dem Hotelresort neben dem Hafen wurden sogar die Fensterfronten durch solide Stahlkonstruktionen geschützt, obwohl sie 8 Meter über dem Meer lagen. Der ganze Hafen war beschäftigt, alle Leinen die man so hatte auszubringen und sich auch gegenseitig abzusichern. Zum Glück war alles umsonst, denn einen Tag vorher hat „Leslie“ sich entschlossen, nördlich an Madeira vorbei zu ziehen. Uns erreichten nur noch 32 Kn Wind und 2 Meter Welle, aber im Hafen war bis auf ein wenig Schwell nichts davon zu spüren. 

 

Deshalb haben wir uns entschlossen, einen Tag zu warten, bis sich auch auf dem Atlantik die Wellen beruhigt haben und sind dann am Montagmorgen um 10.00 Uhr zu unserer Überfahrt nach Lanzarote gestartet. Nach einer Stunde haben wir vor der Insel Deserta eine Gruppe Pilotwale beobachtet und dann kamen auch noch ein paar Delfinrücken in Sicht. Ansonsten war auf der Reise nicht viel zu sehen. 

Suchbild Wal
Suchbild Wal

 

Der erste Tag war geprägt durch schwachen Wind und hohe Dünung, so dass man nachts vor lauter Segelschlagen nicht schlafen konnte. Aber am Mittag des zweiten Tages wurde der Wind kontinuierlich stärker und abends hatten wir durchschnittlich 20/21 kn Wind, in Böen sogar 29 Kn bei einer Welle von 2,5 bis 3 Metern.

 

70 Seemeilen vor Lanzarote beobachteten wir in 2 Seemeilen Abstand 2 Frachter. Einer fuhr nach Rotterdam, einer nach Riga. Eine halbe Stunde später fuhr hinter uns noch eine Motorjacht vorbei und das AIS verriet uns:  die Jacht war 112 Meter lang und 33 Meter breit mit dem Status „Freizeitboot“ auf dem Weg nach Antigua. Was man alles durch AIS erfährt; toll.

 

Der Landfall stellte sich dann etwas komplizierter dar, denn es war bereits dunkel und der Wind frischte auf 27 – 28 Kn auf. Durch die dichte Wolkendecke hatten wir auch kein Mondlicht, so dass wir uns im Dunkeln den Weg in die nicht beleuchtete Ankerbucht vor La Graciosa suchen mussten. Die drei Ankerer in der Bucht hatten aber zum Glück Ankerlicht gesetzt. Jetzt ankern wir auf 11 Meter Wassertiefe mit ca. 44 Metern Kette über gut haltendem Sand. Heute, ausgeschlafen, fegt über die Bucht ein Wind von bis zu 28 Knoten, was unseren Windgenerator freut. Aber wir liegen sicher und ruhig und genießen den sonnigen Tag an Bord. La Graciosa ist eine kleine Insel östlich von Lanzarote. Hier bleiben wir jetzt 3 -4 Tage und fahren dann nach Arrecife, um den Bruder von Andrea am Flughafen abzuholen. 

Blick vom Boot vor La Graciosa
Blick vom Boot vor La Graciosa

Hasta luego!

A&A

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Kommentare: 4
  • #1

    Ottis (Samstag, 20 Oktober 2018 15:34)

    Na das waren ja wieder tolle Erlebnisse. Schön, dass alles nochmal so gut abgegangen ist
    Viel Spaß mit Andreas Bruder.
    Wir sind ab dem 08. 12. Dann auf Teneriffa.
    Ganz liebe Grüße und passt weiter gut auf euch auf.
    E& E

  • #2

    Eberhard Reimann (Donnerstag, 25 Oktober 2018 12:49)

    Das ist ein super Geschichte geschrieben und ich finde ja sehr toll. Euch haben nie langweilig sein, sondern nur viel mehr unterwegs. Toll

  • #3

    susa-li (Samstag, 27 Oktober 2018 07:52)

    Hallo ihr 2,lange nichts von euch gehört ,ich hoffe es geht euch gut. Liebe Grüsse aus Do

  • #4

    Marlies und Achim (Sonntag, 28 Oktober 2018 16:07)

    Guten Abend aus Warns, gut zu lesen, dass es euch gut geht, weiter so!! Heute Nacht war es hier popokalt und auf dem Steg Raureif, dann kam die Sonne raus und es wurde wunderschön, aber nicht so warm wie auch den Kanaren, genießt eure Reise und passt gut auf euch auf, herbstliche Grüße Marlies und Achim