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Von Las Palmas nach Madeira

 

Unser Start von Las Palmas ist uns gut gelungen. Die ersten 422,6 NM (Nautical Miles) liegen hinter uns und davon sind wir nur 18,3 NM unter Motor gefahren (4% Motoranteil !).

 

Mehr als 4 Monate lagen wir nun im Hafen von Las Palmas, deswegen haben wir uns entschlossen, einige kleinere Etappen zu segeln, um uns an das Schaukeln des Atlantiks wieder zu gewöhnen. Da auch die Windsituation für Madeira nicht passte sind wir am 3. Mai die ersten 58 NM in den Süden von Fuerteventura nach Morro Jable gesegelt. Schon auf diesem Weg stellten wir fest, dass es gut war erst einmal mit Tagestouren zu beginnen. Bei Bft 5 und einem Kurs von ca. 60 ° zum Wind und 2 Meter Welle gegenan fühlten wir uns beide nicht sehr wohl. Das Geschaukel schlug uns sofort auf den Magen und die ersten 6 Stunden waren nicht sehr angenehm. Am 2. Tag segelten wir dann 21 NM weiter nach Gran Tarajal. Wir hatten Glück, mit einem Kurs von 50° zum Wind konnten wir ohne zu kreuzen unser Ziel erreichen. Am 3. Tag ging es direkt weiter zur Hauptstadt Rosario. Diesmal sind wir erst 7 NM von Land weggesegelt und konnten dann mit einer Wende wieder unser Ziel anliegen. Nach einem Tag Pause (Geburtstag von Andreas) ging es hoch am Wind weiter zur Insel Isla da Lobo. Auch hier blieben wir einen Tag und warteten auf den richtigen Wind. Jetzt hatten wir das Gefühl, gut eingeschaukelt zu sein. 6 Tage ohne Hafen, immer Ankern und die Hoch-am-Wind-Kurse machten uns zuversichtlich für die Reise nach Madeira.

 

 

Donnerstag, Freitag und Samstag gab es ein Wetterfenster, was uns veranlasste los zu segeln. Laut Voraussage konnten wir am Donnerstag zwar noch nicht direkt in Richtung Madeira segeln, sondern mussten 10° weiter westlich den Kurs abstecken, aber Freitag und Samstag sollte der Wind dann mehr nach Nordost drehen, so dass wir hofften, die fehlende Höhe wieder aufzuholen. Also starteten wir am Donnerstag um 9.20 Uhr und segelten hoch am Wind mit fast 2 m Welle Richtung Madeira. Da nicht nur der Wind sondern auch die Welle von vorne kam war die Geschwindigkeit entsprechend gering und wir schafften in den ersten 24 Stunden nur 94 NM. Unsere Hoffnung Madeira am Samstag noch im Hellen zu erreichen wurde von Stunde zu Stunde geringer. Bei der schrägen Lage und dem dauernden Geschaukel konnten wir die erste Nacht schlecht schlafen und fanden die Reise sehr anstrengend. Am 2. Tag drehte wie versprochen der Wind ein wenig, so dass wir jetzt einen Windkurs von 60° hatten, die Geschwindigkeit erhöhte sich und dadurch lag das Boot auch ruhiger in der Welle. Endlich war auch ein wenig an Erholung zu denken. Nach weiteren 24 Stunden hatten wir ein Etmal von 130 NM. Am Samstagmorgen um 10.00 Uhr haben wir dann ausgerechnet, dass wir vielleicht zwischen 22.00 und 23.00 Uhr in Madeira sein konnten. Aber das war unserer Lady wohl zu spät. Denn bei weiter auffrischendem Wind, in Boen bis zu 24 kn und einem Richtungswechsel fast bis auf halben Wind, segelten wir immer zwischen 6 und 7 kn und unsere Ankunftszeit wurde von Stunde zu Stunde um 15 Minuten nach vorne verschoben. Auf den letzten 20 NM, wir saßen gerade bei einem leckeren Goulasch, wurde es noch einmal richtig wild. Kurz vor der Insel frischte der Wind bis auf 28 kn auf und die Welle wurde entsprechend höher. Da mussten wir doch noch schnell das 2. Reff einbinden. Dadurch konnten wir  Madeira problemlos erreichen  und waren um 20.45 Uhr im Hafen von Funchal  im Päckchen an der Mauer fest. Gestern durften wir dann an einen Fingersteg verlegen.

 

Fazit:

Der Anfang der Reise war anstrengend, aber da das Wetter genauso war wie prognostiziert, war uns das auch schon vorher klar und wir haben uns darüber gefreut, dass unser Plan genau aufgegangen ist. Trotzdem wünschen wir uns für die Fahrt zu den Azoren etwas moderatere Bedingungen. Gesehen haben wir auf der Reise nicht viel, nur eine Europalette, ein altes dickes Fischernetz und eine Schildkröte und das alles innerhalb der ersten 3 Stunden. Natürlich gab es vor allem nachts den einen oder andere Frachter, der dicht vor oder hinter uns vorbei fuhr. Einer davon kam uns direkt entgegen und hat uns per Lichtzeichen (3x lang, 1x kurz) zu verstehen gegeben, dass er nach Backbord abdrehen wird.

 

Bom Dia!

 

A&A

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