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Immer noch Santa Marta

 

In den letzten Wochen haben wir uns darum bemüht, das Boot zur Abreise klar zu machen. Als erstes kam das Boot aus dem Wasser um das Unterwasserschiff zu streichen. Leider hat die Marina hier nicht so viel Erfahrung mit Segelbooten. Beim Auskranen kam das Achterstag an den Kran und hat sich ziemlich stark gebogen. Zum Glück hat Andreas das gesehen. Also zurück ins Wasser und Achterstag demontieren. Es war natürlich mit Öl und Fett verschmiert und hatte auch im oberen Drittel einen Knick. Dann folgte der nächste Versuch und das Boot hing am Haken. Als es aus dem Wasser war, konnte man sehen, dass die vorderen Spanngurte nicht richtig gesetzt waren, obwohl ein Taucher immer die Lage kontrolliert hatte. Ergebnis: die Rolle der Logge war beschädigt. Das fing ja schon gut an.. . In Santa Marta ist es nicht erlaubt auf dem Boatyard auf dem Boot zu wohnen und wir durften auch keinerlei Arbeiten selbst erledigen. Also sind wir an dem Tag erst einmal ins Hotel gezogen. Die Arbeiten wurden gut erledigt und auch das Achterstag wurde kontrolliert und die Logge repariert. Da wir jeden Tag 2 mal den Fortgang der Arbeiten kontrolliert haben und auf Kleinigkeiten aufmerksam gemacht hatten, war am Ende das Boot in einem sehr guten Zustand. Natürlich sind aus den geplanten 4 Tagen 7 Tage geworden, aber was soll‘s? Als wir dann endlich wieder im Wasser waren und zurück in unsere Box wollten, war diese mittlerweile vergeben. Der Zuständige hatte geglaubt, wir wären schon abgereist. Also mussten wir den ganzen Tag warten, bis man für uns einen neuen Platz gefunden hatte. Das war nervig, denn wir konnten nicht von Bord und wussten nie, wann es los geht. Abends um 5 Uhr hatten wir dann endlich unseren neuen Platz und konnten beginnen, den Schmutz vom Boatyard abzuwaschen.

 

Während unser Boot auf dem Trockenen stand, haben wir die Zeit genutzt um kleinere Ausflüge zu machen. Da wir einen Lehrer kennen gelernt hatten, der hier in Kolumbien den Jugendlichen Englisch beibringt, haben wir auf seine Bitte hin die Klasse besucht und Rede und Antwort gestanden, wie das Leben in Deutschland aussieht. Die Jugendlichen waren zudem sehr interessiert an unserem Leben auf dem Boot. Da es insgesamt eine sehr nette Atmosphäre war, haben wir uns entschlossen, sie zu uns auf das Boot einzuladen um dort die nächste Unterrichtsstunde zu verbringen. Gerne haben sie das Angebot angenommen, denn das war für sie ein Englischkurs einmal anders. Zum Dank hat der Lehrer uns zu sich nach Hause eingeladen und seine Frau hat ein leckeres einheimisches kolumbianisches Essen für uns bereitet. 

 

Darüber hinaus haben wir uns natürlich auch häufig mit unserem kolumbianischen Freund José getroffen und einige nette Nachmittage miteinander verbracht. Außerdem hat er uns bei der einen oder anderen Erledigung geholfen und unterstützt. 

 

Zwischenzeitlich war Andreas auch beim Zahnarzt und hat sich endlich von seinem Milchzahn getrennt. Leider hat der Zahnarzt ihm den Zahn nicht mitgegeben, so dass die Zahnfee nicht erschienen ist.  Andrea hat eine neue Brille bekommen und einen guten Stoffladen gefunden, so dass einige anstehende Näharbeiten auch erledigt sind. Ein anderes Thema war Einkochen. Bei 40 Grad im Bootsinneren ist das nicht gerade eine einfache Angelegenheit, aber jetzt haben wir 22 leckere Gerichte für die nächsten Wochen in Panama. Allerdings hatten wir auch einen Schreckmoment: Im Boot hat es stark gestunken und gequalmt. Ruckzuck haben wir alle Sicherungen ausgestellt und das Boot vom Landstrom getrennt. Zum Glück bekamen wir schnell einen Termin beim Elektriker und der hat den Fehler auch gefunden. Die Strombelastung unserer Induktionsplatte hat bei einem alten Kabel zu einem Kabelbrand geführt. Dadurch hatte sich unser Inverter automatisch abgeschaltet und wir hatten Schwierigkeiten ihn neu zu starten. Unser Elektriker hat dann einen befreundeten Profi dazu geholt und eine halbe Stunde später lief das Ding wieder. Glück gehabt!

Alles war fertig für die Abreise, aber dann wurden wir krank. Andreas nur eine Woche, aber Andrea hat heute noch Probleme damit. Unser Freund Josè hat uns geholfen einen Arzttermin zu bekommen und im Augenblick schluckt sie Antibiotika. Es wird besser. Wir hoffen, Ende der Woche endlich nach Panama aufbrechen zu können. Wir sind jetzt einen Monat länger geblieben als wir dachten, aber zum Glück haben wir ja Zeit und schön ist es hier ja auch.

 

 

Saludos A&A

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Kommentare: 2
  • #1

    B&OGrantz (Dienstag, 03 Oktober 2023 09:51)

    Auf nach Panama! Wir wünschen euch eine gute sichere Tour!!
    Euer abwechslungsreiches, abenteuerliches, buntes und spannendes Leben spiegelt sich wunderbar in euren tollen Berichten und Fotos wider. Wir sind beeindruckt von eurer Gelassenheit und Zuversicht, dass alles gut wird! Und genau so wünschen wir euch soll es bleiben und weitergehen! Ahoi aus dem Norden

  • #2

    EBERHARD REIMANN (Sonntag, 08 Oktober 2023 09:50)

    Die liebsten Grüße an euch und habt viel Spass!
    Jetzt habt euch endlich mal Zeit,um den ganzen Tag nichts zu tun.Wir hoffen,ihr kommt voll auf eure Kosten und habt einen erholsamen Abenteuer.
    Wir wünschen euch eine angenehme Reise und hoffen,dass ihr eure wohlverdiente Auszeit richtig genießen könnt.
    Eberhard und Birgit