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Jahreswechsel in Panama

 

Der Aufenthalt in der Bucht von Portobelo hat etwas länger gedauert als geplant, da wir auf vernünftiges Wetter gewartet haben, um erneut in Richtung San Blas zu segeln. Die Zeit haben wir genutzt um das historische Fort und die nette Stadt zu erkunden. Auch sind wir mit dem Bus nach Sabanitas gefahren, um in einem größeren Supermarkt etwas einzukaufen. Diese Busfahrt, insbesondere die Rückfahrt, war ein besonderes Erlebnis. Der Bus war total bunt und um den Fahrer herum mit Vorhängen geschmückt. Aus der Box drang irrsinnig laute Musik und alle Fenster waren offen, so dass eine permanente Zugluft war. Andreas hatte das „Glück“, direkt unter der Box zu sitzen, dafür konnte Andrea auf ihrem Sitz durch ein kleines Loch direkt auf die Straße gucken. So eine Busfahrt braucht man nicht all zu oft.

Um die Strecke in die San Blas etwas zu verkürzen, sind wir nach 15 Seemeilen in die Turtle Cay Marina gefahren. Es handelt sich hierbei um einen kleinen, naturbelassenen Hafen, der abseits von Allem liegt. Es gibt noch nicht einmal eine Busverbindung, aber Waschmaschinen. Diese waschen zwar nicht besonders sauber, sind aber mit einem Dollar pro Ladung sehr preiswert. Die Mitarbeiter sind sehr, sehr freundlich und hilfsbereit. Darüber hinaus haben wir hier unsere Bekannten von der Zuri aus Santa Marta getroffen, so dass die zwei Tage dort sehr schön waren. 

 

Auf den nächsten 30 Seemeilen hatten wir beste Segelbedingungen und haben auch noch unseren bisher größten Fisch gefangen. Zwei Tage lagen wir hinter einer netten kleinen Insel um die Starkwindphase abzuwarten und sind dann über Green Island zu dem Ort Naganá gesegelt. Hier lagen unsere Bekannten von der Odine, die aus Santa Marta unser Paket mitgebracht haben. Die Lieferung hat von Deutschland bis zu uns insgesamt 4,5 Monate gedauert, aber es hat irgendwie geklappt. Dieser Ort war anders als die Kunadörfer, die wir bisher kennen gelernt haben, da man hier nicht mehr so der Tradition verpflichtet war und sich mehr der Zivilisation geöffnet hat. Dafür gab es in der Nähe aber einen wunderschönen Fluss den man mit dem Dinghy befahren konnte. Wir sind ca 2 Seemeilen durch den Fluss gefahren, der umsäumt war von vielen Mangroven, aber auch Palmen und Laubbäume zu bieten hatte. Wir haben diverse Vögel und sogar ein Krokodil gesehen und zwei mal sind wir an Begräbnisstätten der Einheimischen vorbei gefahren. Wir hatten zum Glück einen Motor am Dinghy, aber die Einheimischen paddeln mit ihren Kanus jeden Tagen den Fluss hoch bis zur Quelle um Trinkwasser für ihre Familien zu besorgen. 

 

Alle Ankerplätze waren in der Regel viel voller als wir das von unserer ersten Tour in Erinnerung hatten. Insbesondere am letzten Ankerplatz wurden wir von morgens bis mitten in der Nacht mit Musik beschallt. Deshalb haben wir uns für die Weihnachtstage einen Platz hinter dem Riff zwischen zwei Inseln gesucht. Hier lagen wir drei Tage ganz alleine und haben die Ruhe und Abgeschiedenheit über die Weihnachtstage genossen. 

 

Mit einem kurzen Zwischenstopp in den Lemon Cays sind wir zurück in die Linton Bay gesegelt, da wir hier ausklarieren können. Zum Jahresende haben wir hier aber noch zwei Schocksituationen erlebt: Da es auf dem Weg viele Untiefen gibt, sind wir relativ weit von Land weg an der Küste lang gesegelt. Doch plötzlich hörten wir Stimmen und vor uns stand ein kleines Holzkanu und rings herum schwammen die Einheimischen im Wasser um nach Lobster zur tauchen. Zum Glück konnten wir mit dem Boot noch rechtzeitig ausweichen und haben auch niemanden verletzt. Puh, das war knapp, die Taucher waren nur 3 Meter neben uns und wir hatten sie durch die Welle vorher einfach nicht gesehen. Ein zweites Erlebnis hatten wir in der Silvesternacht, denn am Nachmittag vorher hat ein Fischer ca 15 Meter hinter unserem Boot ein Netz verlegt, um in der Strömung Fische zu fangen. Während der Silvesterknallerei hat uns der Fischer dann aus dem Boot gerufen, weil er sein Netz nicht einziehen konnte, da es sich in unserem Ruderblatt verfangen hatte. Nach einer halben Stunde Arbeit hatte er dann endlich sein Netz abgeschnitten und weg war er. Heute Morgen haben wir dann zum Glück die Reste unter unserem Boot sehr einfach abbekommen. Alles gut gegangen. Heute Abend gehen wir noch lecker essen und morgen klarieren wir aus. Am 3. Januar 2024 segeln wir in Richtung Kuba, wobei wir erst noch auf zwei kolumbianischen Inseln einen Stopp machen. 

 

2023 hatten wir eine tolle Zeit. Wir haben viele Menschen getroffen, tolle Länder gesehen und andere Kulturen kennen gelernt. Jetzt freuen wir uns auf Kuba. In 3 Wochen werden wir voraussichtlich da sein. Dann melden wir uns.

 

Liebe Grüße und feliz ano nuevo!

 

A&A

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Kommentare: 3
  • #1

    Susa-li (Samstag, 06 Januar 2024 13:18)

    Hallo ihr 2,
    Wir freuen uns auch auf Kuba. Ab heute noch 40 Tage.Euch bis dahin immer eine handbreit Wasser unterm Kiel.
    Liebe Grüße aus DO

  • #2

    B&O (Sonntag, 14 Januar 2024 07:56)

    Happy New year 2024! Wünschen euch weiterhin viele schöne Abenteuer, nette Begegnungen und eine sichere angenehme Überfahrt nach Kuba!
    B.‘s countdown läuft, nur noch 13 Arbeitstage…
    LG

  • #3

    EBERHARD REIMANN (Sonntag, 14 Januar 2024 13:00)

    Ich habe richtig alles gelesen ,daß euch sehr viel unterwegs und sehr anstrengend. Super cool . Und wünsche ich euch viel spass .Erlebnisse. Lieber Grüße dein große Bruder Eberhard